28. November 2006

Fleiß und Ausdauer. Na ja: Fleiß und Ziel vor Augen. Daran liegt’s halt. Nicht am Genie. Sogar Begabung mag mit dem Interesse kommen. Ein bissl einen Riecher sollte man auch haben, Initiative, siehe Barbie. Aber bleiben wir beim Fleiß – oder seh ich den so kritisch, so entscheidend, weil ich selbst hier nicht immer excelle? »Fleiß« hört sich doch gut an; ich könnte auch Willenskraft sagen, das aber klingt ein wenig tausendjährig. Wie überhaupt gewisse durchaus auch fürs Martialische geeignete Tugenden (Fußnote für junge Leser, was eine Tugend ist, vs. virtuell) nach dem Krieg verpönt waren. Es soll uns jetzt besser gehen. Freizeit. Wellness. Von den 68ern ganz zu schweigen, die haben uns dreißig Jahre zurückgeworfen, nicht nur moralisch [»Innerhalb der katholischen Moraltheologie bzw. Soziallehre bspw. wird der 68er Bewegung eine deutliche Mitschuld an der heutigen Misere (Zerrüttung von Familien, Ehescheidungen, Verwahrlosung) etc. gegeben.«] sondern bis hin zu technisch. Was haben wir mit Macht weiterentwickelt? Es geht nicht ohne Fleiß und Ziel. Man kann ja einen Sommer lang »Berlin! Berlin! Wir fahren nach Berlin!« rufen, aber hinterher stellt sich heraus, dass wir heute weniger auszugeben haben als 1991. Wir sollten wirklich hinfahren, nach Berlin ...
Weiter mit vermischten Gedanken
Die populistische Berichterstattung über den beigelegten Mannesmannprozess zeigt mir Mangel an Liberalismus. Was geht’s den Staat an – noch dazu strafrechtlich? Von den Einnahmen Essers etc. hat er ja wohl seine Steuer abbekommen. Dass die Angeklagten schon einmal freigesprochen worden waren, daran wird nicht oder nur ungern erinnert.
Bei der Bonner Verwaltung hab ich mich gestern in die Nesseln gesetzt, als ich ihr »Bäderkonzept«, das die Schließung des einzigen Innenstadtbades vorsieht, durch meine Viktoriabadargumente kritisierte. In der Pro-Bad-Versammlung waren c. 60 Leute, mehrheitlich alte.
Mit Carla wieder »Heidi« geguckt, gerührt. »Lueget, vom Berg und vom Tal flieht schon der Sonnenstrahl ...« bezw. »Luegit vo Bärg und Tal ...« (lugen = schauen, losen = hören) – die Erkennungsmelodie des ehemaligen Senders Schwarzenburg. Hier Geschichte und Text des Liedes.
Und hier am Weihnachtsmarkt: »Oh kohmeht ia Hirten oh kohment ...«, dabei sind nur die Käufer gemeint.
Kälter ist’s geworden. »Ich glaub’ jetzt schneit’s am Penser Joch«, sagte Carla heute früh.

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