11. Mai 2012

»Keine zuverlässigen Eigenmittelstandards«

überschreibt heute die Neue Zürcher Zeitung einen Kommentar, hier. Beschrieben wird, wie unterschiedliche »harte« (IMF) oder «weiche» (»Basel«) Eigenkapitalgrundlagen – die Hebelwirkung (Leverage Ratio) ganz verschieden aussehen lassen. Der Schluss, wörtlich: »Die Leverage Ratio des IMF ist ein primitives Instrument, das die Risikogewichtung ausklammert und deshalb eine Investmentbank und eine Sparkasse bei identischer Leverage Ratio als gleich gut kapitalisiert und gleich sicher einstuft. Nur wer diese Stärken und Schwächen kennt, kann sich ein einigermassen zuverlässiges Bild machen.«
···Natürlich versteht das keiner, vermutlich nicht einmal ein durchschnittlicher Bänker. Die Eigenkapitalvorschriften begrenzen die Geldschöpfungsmöglichkeiten der Banken (Stichwort fiat money) und werden von der Bankenaufsicht überwacht. »Basel« versucht diese Vorschriften international zu vereinheitlichen und kommt nicht vom Fleck, statt Basel III gibt man sich einstweilen mit »Basel 2,5« zufrieden, nachzulesen etwa hier bei der Deutschen Bundesbank. Der Teufel liegt wie stets im Detail und der Hase im Pfeffer, weil wir die tatsächliche Geldschöpfung (»Kreditgeschäft«) extrem intransparent den Banken überlassen – und sie hinterher beschimpfen, dass sie riskante Spiele treiben mit wohlfeilen massiven Geldsummen aus ihrem Hebel. Die Quelle des Übels ist m. E. der unstillbare Finanzhunger der öffentlichen Hand, der immer wieder alle Dämme reißen lässt, angeblich zu unser aller Wohl. Wäre der Staat nicht auf riesige Kredite angewiesen, ließe sich das Geldwachstum vernünftig regeln.

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