23. September 2012



Cookies – was können sie, was nicht …

Auszug aus der Cookie-Datei (Firefox)
Hier sehen Sie eine Portion Cookies, Eintragungen besuchter Internetseiten im eigenen Browser.
   Im Beispiel hat blogger.com – die Domäne, die Sie eben besuchen – irgendwanneinmal elf Einträge gemacht, elf Cookies gesetzt. Die Darstellung stammt aus dem Firefox und wurde über Extras, Einstellungen, Datenschutz, »einzelne Cookies« erreicht und aus den hunderten meiner Cookies passend zurechtgeschnitten. Firefox nennt Ihre Cookie-Datei »Chronik«. Der dritte Eintrag ist markiert, __utma, sodass unten im grauen Feld weitere Details zu genau diesem Cookie angezeigt werden, etwa dessen Verfallsdatum (»Gültig bis:« – also ein Jahr lang) und der Inhalt, eine Reihe unverständlicher Zahlen. – Bei anderen Browsern wird das ähnlich aussehen. »Chef« Ihrer Cookies sind stets Sie.
   Wenn Sie aber über Ihren Browser blogger.com ansteuern, so wird der Inhalt nicht abgelaufener Cookies gleich mitgeschickt. Der Server – die Site also, die Ihnen auf Ihre Anfrage Antwort in Form einer Webseite gibt – kann ihre (zugleich Ihre) Cookies verändern, aber nur die von blogger.com. Anderen kann der Server nicht »in die Suppe spucken«, bekommt auch Inhalte anderer Cookies nicht zugeschickt.
   Diese __utm…-Einträge werden Sie in vielen Cookies finden, von chefkoch bis zitate.de. Ich greife sie als Beispiel heraus, anderen Einträgen mögen Sie selbst nachforschen. __utm…-Einträge stammen von Seiten, die Google-Analytics nutzen, um Statistiken über Ihre Besuche dieser Seiten zusammenzustellen. Bedenken Sie, dass Sie die Information der Seite letztlich nur deshalb gratis bekommen, weil für Werbung bezahlt wird. Genaueres zu den __utm…-Einträgn finden Sie hier.
   Auf jeden Fall sind Cookies keine aktiven Programme, die auf Ihrem Rechner sonstwas machen. Allerdings können Webseiten Skripte enthalten, typisch Java-Script, und die können (solange Sie die Seite offen haben) Cookies setzen, verändern und unerlaubt andere Cookies ausspähen.  Wie Sie sich dagegen wehren, und dass es noch weitere Cookie-Techniken gibt, etwa Flash-Cookies (LSOs = Local Shared Objects), die Flash-Player in eigenen Verzeichnissen auf dem Rechner hinterlassen, beschreiben Karsten Frohwein und Alexander Benz hier.
   Dazu kommt: Webseiten stammen heute meist nicht nur von einem »Anbieter«, dynamisch wird Werbung eingeblendet, die dann von dritter Seite – also einer anderen Domäne – stammt. So eine Reklame platziert Ihnen seinerseits Cookies: Third Party Cookies. Sicher werden Sie nie bewusst zum Beispiel ad.adnet.de angesteuert haben, und doch sind Cookies da. Was Adnet macht, finden Sie auf www.Adnet.De.
   So. Die Informationen in Ihren Cookies lassen Rückschlüsse auf Einzelheiten Ihres Surfverhaltens zu, Rückschlüsse, die nützlich bis schadlos sind. Ihr Bankkonto und wann Sie mit wem nach Mallorca geflogen sind, nicht. Böswillige Aktionen auf Ihrem PC stammen, wenn schon, so von richtigen Trojaner-Viren, von dubiosen Sites, ungewöhnlichen Flash-Videos – nie aber von diesen passiven Cookies.
   Nur der öffentlich-rechtliche Deutschlandfunk, berufsmäßig zum Warnen und Angstmachen bestimmt und eher links, nennt Cookies polemisch »Schüffel-Cookies«: »Bereits 2009 hat die EU eine frühere Richtlinie beschlossen, die zwingend vorschreibt, dass Internetfirmen Schnüffel-Cookies nur installieren dürfen, wenn die Verbraucher gefragt werden und zustimmen. Deutschland hat diese Verordnung bis heute nicht umgesetzt, noch im März scheiterte ein entsprechender Antrag der Opposition im Bundestag …« – Gut so.
   Sie können gerne alle Ihre Cookies löschen und sich im Browser einstellen, im Firefoy über Extras, Einstellungen, Datenschutz, »Firefox wird eine Chronik: nach benutzerdefinierten Einstellungen anlegen«:


Und Cookies gar nicht akzeptieren (dann kriegen Sie zum Einkaufen vermutlich keinen Warenkorb), nur »Third-Party-Cookies« von Drittanbietern wie Werbebannern ausschließen, und oder manuell einzelne Ausnahmen einstellen. Hier sehen Sie zum Beispiel Cookies von Vibrantmedia blockiert – das sind diese nervigen, doppelt unterstrichenen, grün gefärbten Stichwörter mit In-Text-Werbung, hier von Mauel Diwosch gut beschrieben. (Vibrant ist höflich: Sie können im Vibrant-Popup aufs Fragezeichen klicken und künftig diese Reklame ausschalten.)
   Happy cooking!

2 Kommentare:

hfo hat gesagt…

Auf meiner Seite hab ich drum ein selbsterstelltes Tool montiert, dass jedermann frei benutzen kann. Name : CookWash. Es ist portable saubere freeware. Download hier :
http://www.foware.eu/directlinks-cookwash.html

mfg hfo

Unknown hat gesagt…

Gut