24. Juli 2017

Die Karabiner-Feder

Karabiner werden überall, besonders viel aber von Kletterern verwendet. Im Prinzip sind sie handliche Kettenglieder, die man schnell öffnen kann – von außen, nicht aber innen drückend. So können Seile schnell – klick! – hineingehängt werden, fallen von selbst aber nicht mehr heraus. Die Wikipedia weiß mehr, vor allem vom Ursprung des Namens.
   Inzwischen gibt es sehr viele Formen und Größen.
   Was sind die Basisteile? 1. der Ring, 2. der Riegel, 3. ein Stift, der den Riegel drehbar hält, 4. eine Feder, die den Riegel nach außen drückt, schließt. Je weniger Teile, desto billiger herzustellen.
   Und da gibt es nun kleine Karabiner, bei denen Riegel, Riegelstift und Feder, alle nur aus einem Stück Draht gemacht sind. Ich kenne sie nur S-förmig, oben ein Karabinerring, unten ein Karabinerring, so, dass man gut zwei Sachen, zwei Schnüre einhängen kann. Ein tüchtiger amerikanischer Hersteller, Nite Itze in Boulder, Colorado, nennt den Doppelkarabiner denn auch keck “S-Biner”. Der schließbaren Doppelhaken aus eloxiertem Leichtmetall, den ich hatte, stammte von Robur in Sovico, Provinz Monza.

Robur. “No-load bearing” (»nicht belastbar«). Vorne der ausgebaute Originalhaken, hinten Ersatz

Die schließende »Feder« ist in zwei Löchern übereinander festgemacht, hat also ein kurzes und ein langes Ende.

Hat die Lage der Löcher etwas mit der Federwirkung zu tun?
Könnte die Feder auch in nur einem Loch stecken?

Jeder meint ja. Die unterschiedlichen Bewegungsradien führen zu einer Verklemmung, die sich lösen will und darum federt. Und wie genau bitte?
   Gar nicht. Als ich einen verlorengegangenen Haken durch eine Stück Büroklammer – überhaupt das beste allgemeine Ausgangsmaterial! – ersetzen musste, fiel es mir auf. Der Haken ist vorgespannt, schön im Bild zu sehen: Das vordere, kürzere Ende liegt nicht flach auf, sondern ist hochgezogen, also seitlich gespreizt, wenn man’s einbaut. Man muss die längere untere Feder nach links dehnen, will man sie von unten ins Loch stecken. Woraufhin sie unten nach rechts will, zum Anschlag.
   Sie können ja mal wen knobeln lassen.

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Übrigens: Nite Ize, sprich Night Ice, begann 1989 mit 42000 Stirnbänden für Taschenlampen. Eine interessante Firma. Lesen Sie deren Eigendarstellung oder sehen Sie sich das an:


Robur hat schon eine längere Geschichte, startete 1932 als Gießerei, hier nachzulesen.

Link hierher: https://blogabissl.blogspot.com/2017/07/die-karabiner-feder.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Karabinerhaken
»Ursprünglich wurde er von Kavalleristen genutzt, um den Karabiner schnell am Bandelier zu befestigen.«

https://de.wikipedia.org/wiki/Karabiner:
Der Begriff Karabiner stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist entlehnt aus französisch carabine „Reiterflinte“, auch „kleine Armbrust“, Ableitung von carabin „leichter Reiter“.[1]

1 = http://books.google.de/books?id=zH8DAAAAYAAJ&pg=PA114&dq=%22karabinerhaken%22+16.+jahrhundert&hl=de&ei=RIQBTfjQF6SS4gbGrNHnBA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=4&ved=0CDQQ6AEwAw#v=onepage&q=%22karabinerhaken%22%2016.%20jahrhundert&f=false



 

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